Leistungsausschluss

Seit Jahrtausenden unterscheiden wir Menschen darin, ob sie zu „uns“ gehören, oder ob nicht – wer auch immer „wir“ sind. Als hätte es die Aufklärung, den Humanismus und die Folgen des Nationalsozialismus nie gegeben, fallen Gesellschaften immer wieder in diese wortwörtliche Diskriminierung zurück.

„Die da“ kommen her und beanspruchen, was „uns“ zusteht.

Also: Was wäre wenn Menschen ohne unsere Staatsangehörigkeit keinerlei Leistungen unsere Sozialsystems bekommen – und fairerweise auch keine Beiträge zahlen müssen?

Das Leistungsausschlussgesetz aus dem Jahr 2034 verbildlicht das. Es entsteht ein schwarzer Arbeitsmarkt mit Arbeitskräften, die weniger Geld bekommen als „Einheimische“, aber auch mehr übrig behalten. Damit der Arbeitsmarkt nicht zusammenbricht, finden Razzien statt: Nur eine bestimmte Zahl an Arbeitskräften ohne Status ist erlaubt.

Nach kurzer Zeit entsteht ein System aus Anreizen: Firmen können sich kontingentweise von Razzien freikaufen, während Menschen ihren Status verlieren und damit jede Sicherheit.

In Leistungsausschluss skizziert Falk Schreiber, wie Bürokratisierung als Skalpell benutzt wird, um eine Gesellschaft zu teilen und zu beherrschen. Die Short-Novel ist ab 25. Oktober 2025 exklusiv bei Amazon Kindle erhältlich.